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Eba’a: Vom Mentee zum Teammitglied
Eines unserer ersten Mentee Eba’a gewährt Einblicke in ihre Zeit im Mentoringprogramm und wie sie kein Abseits! in all den Jahren ins Herz geschlossen hat.
„Meine kein Abseits!-Reise begann mit meiner Angst vor Bällen. Als Kind bereiteten sie mir panische Angst. Also wurde meine Mutter schnell hellhörig, als sie von einem neuen AG-Angebot von kein Abseits! erfuhr: eine Fußball-AG für Mädchen.
Die AG machte Spaß und nahm mir tatsächlich ein wenig die Angst vor Bällen. Dennoch war ich ein sehr in mich gekehrtes, schüchternes Kind. Ich traute mich nicht, auf andere zuzugehen oder mich zu öffnen. Im Rahmen der AG erfuhr ich von einem weiteren Angebot aus dem kein Abseits!-Universum: dem Mentoringprogramm. Kinder im Grundschulalter bekommen eine erwachsene Bezugsperson an die Seite gestellt, die mit ihnen Zeit verbringt, Berlin erkundet und ein gemeinsames Aktivitätentagebuch führt. Meine Mutter sagte mir, dass so ein Mentoring eine tolle Gelegenheit für mich wäre, offener zu werden und aus meiner starken Schüchternheit herauszukommen.
Also wurden uns am Anfang einer Fußballstunde die ehrenamtlichen Mentor*innen vorgestellt. Wir lernten uns kennen und anschließend fand das Matching, das Zusammenführen von Mentee und Mentorin, statt. Meine Mentorin wurde Anna, eine Jurastudentin Ende 20.
Für unseren ersten Ausflug gingen wir Schlittschuhlaufen. Schon bei dieser ersten gemeinsamen Aktivität fiel auf, wie grundverschieden wir beide waren. Unser Dialog lief dabei in etwa so ab:
Eba’a: „Ich kann das nicht.“
Anna. „Versuch es doch wenigstens.“
Eba’a „Aber ich kann es nicht.“
Anna: „Aber hast du es schon mal versucht?“
Eba’a: „Nein. Weil ich das nicht kann.“
Bei dieser ersten Schlittschuh-Erfahrung fiel ich hin. Immer wieder. Und wieder. Und wieder. Ich wollte nicht mehr, aber Anna feuerte mich immer weiter an und gab mir das nötige Selbstvertrauen. Das Ergebnis unseres ersten Ausflugs war die Erkenntnis, dass ich es doch irgendwie konnte. Ich war stolz auf mich, dass ich es ausprobiert habe. Auch, wenn Schlittschuhlaufen vielleicht nicht mein neues Hobby geworden ist. Doch ich habe etwas ausprobiert, was ich mich niemals alleine getraut hätte und ich finde, dass das die Mentoring-Zeit sehr gut beschreibt. Man lernt so viel Neues über sich kennen und erlebt Dinge, an die man sonst vielleicht gar nicht denken würde. Während der gesamten Mentoring-Zeit lasen Anna und ich ein Buch: Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch. Wir nahmen an der kein Abseits!-Faschingsfeier teil und verkleideten uns als die Figuren aus dem Buch. Zur selben Zeit wurde ich auf die Bibliothek bei mir um die Ecke aufmerksam. Ich fing an, die Bibliothek wöchentlich zu besuchen und fand dort mein zweites Zuhause. Einige Jahre später entdeckte ich das Trifolio-Projekt von kein Abseits! Im Rahmen des Projekts engagieren sich Jugendliche ehrenamtlich in ihrem Kiez. So arbeitete ich schließlich über einen längeren Zeitraum in meiner geliebten Bibliothek.
Ohne das Mentoring wäre ich nicht die Person, die ich heute bin. Über die Zeit erreichte das Mentoringprogramm sein Ziel: Ich kam aus mir heraus. Und in kein Abseits! und in Anna fand ich eine zweite Familie, die bis heute immer an meiner Seite ist, auch in den denkbar schwierigsten Zeiten.
11 Jahre später setzt sich meine kein Abseits!-Karriere fort: Von der Praktikantin zur Ehrenamtlichen, zum Vereinsmitglied und zur Honorarkraft bin ich heute ein Teammitglied und als studentische Mitarbeiterin unterstütze ich selbst das Mentoringprogramm von kein Abseits! Anfangs ging meine neue Rolle als Teammitglied mit einer großen Veränderung einher: Jetzt bin ich nicht länger das Mentee-Kind, sondern bekomme die Hintergrundprozesse des Vereins mit: Matchings, Büroarbeit, Hintergrundorganisation.
Aber meine Zeit als Mentee bringt mir auch für meine neue Rolle sehr viel. Ich bin das einzige Teammitglied, das selbst mal Mentee war. So kann ich mich gut in die Situation unserer Mentees einfühlen. Denn dort, wo sie jetzt stehen, stand ich selbst einmal. Ich bin sehr dankbar, dass ich meiner zweiten Familie etwas zurückgeben kann, für sie da sein kann – und einer Arbeit nachgehen kann, die mich auch weiterhin bereichert und mir hilft, an mir selbst zu wachsen.
Fazit: Es bleibt spannend. Es geht weiter. Und ich freue mich auf viele weitere unvergessliche, kein Abseits!-Abenteuer – als Mentee, Teammitglied, und eines Tages vielleicht auch als Mentorin.“
Weitere Informationen zum Mentoringprogramm gibt es hier.