#unkürzbar: Erklärung des Netzwerk Berliner Kinderpatenschaften e.V. zu den geplanten Kürzungen in Kinder- und Jugendhilfe – „Ohne all die Mentoren geht viel Zukunft verloren“!
10.12.2024
Wir unterstützen die Proteste, die sich derzeit unter dem Label #unkürzbar formieren. Auch wir sind gegen drohende Kürzungen in Kinder- und Jugendhilfe und in der Familienförderung. Auch wir fordern verlässliche Rahmenbedingungen, wie sie ein vom Paritätischen veröffentlichter Protestbrief dargestellt hat.
Als Berliner Patenschafts- und Mentoringprogramme, die Kindern und Jugendlichen freiwillig engagierte Begleiter:innen an die Seite stellen, kennen wir die prekäre Lage, in der sich viele benachteiligte junge Menschen und ihre Familien befinden. Wenn jetzt zusätzlich wegbricht, was sie stützt, stärkt und fördert, werden viele von ihnen noch weiter zurückgeworfen. Es ist für uns weder verständlich noch akzeptabel, bei diesen Kindern und Jugendlichen zu sparen – bei denen, die nicht nur das Recht haben, gut aufzuwachsen, sondern auch die Aufgabe übernehmen sollen, einmal die Zukunft unserer Stadt mitzugestalten.
Die geplanten Kürzungen würden wohl auch einige Patenschafts- und Mentoringangebote treffen. Ohnehin schon mit unsicheren Rahmenbedingungen kämpfend, wäre das ein weiterer Schlag. Kritisch wäre besonders der Verlust der Fachkräfte, die dringend gehalten werden müssen, sind sie doch persönliche wie fachkundige Ansprechpartner:innen für Freiwillige und Familien und nicht einfach zu finden und zu ersetzen.
Vor allem aber würde dies bedeuten: Weniger Kinder und Jugendliche erhalten die Chance, von Pat:innen und Mentor:innen unterstützt zu werden. Die Forschung belegt inzwischen eindrucksvoll, wie wirksam diese Begleitung durch engagierte außerfamiliäre Bezugspersonen ist: Sie fördert Wohlbefinden, stärkt soziale Teilhabe, verbessert Bildungschancen. Auswirkungen von Armut und sozialer Ungleichheit werden abgemildert. Und da dabei Menschen aus unterschiedlichen Milieus aufeinandertreffen, entsteht zudem gelebter Zusammenhalt.
Mentoring und Patenschaften verdienen deshalb einen festen Platz in der Zukunftsagenda Berlins – nicht auf der Streichliste des Senats.
Berlin, 4. Dezember 2024